Die Diskussion um den Anhang 1925

Übernahme von „folklorisierten“ Soldatenliedern
in die Liederbücher der KPD

Mit der Herausgabe des Liederbuchs „Rot Front“ setzte die KPD und der RFB ab 1925 gezielt folklorisierte Soldatenlieder ein. Im Vorwort wurde das folgendermaßen begründet:

„In den Anhang haben wir einige Lieder verwiesen, die künstlerisch nicht gerade wertvoll sind, sich aber durch den Mund des revolutionären Proletariats ihr Lebensrecht ertrotzt haben.“

Es hat zwar bereits 1924 drei Strophen des Orgesch-Liedes in dem Liederbuch „Mit Gesang wird gekämpft“ (Verlag Junge Garde) und „in der Sammlung Rote Gedichte und Lieder (Berlin, Neuer Deutscher Verlag, 1924. 80 S.) gegeben, aber das geschah ohne Plan, anders sah es ein Jahr nach der Gründung des Roten Frontkämpferbundes aus. Steinitz formuliert dieses Ereignis folgendermaßen:

„Hier wird von den Herausgebern klar gesagt, daß diese Lieder sich von unten her, durch ihre elementare Beliebtheit in der Arbeiterbewegung, ihre Aufnahme in die Liederbücher erzwungen haben. Wie mit Fritz Schälike, heute Direktor des Dietz-Verlages, damals Leiter des Verlages ‚Junge Garde’ (der auch Liederbücher herausgab), mitteilte, gingen der Aufnahme dieser Lieder in die Liederbücher lange Diskussionen voraus, ‚Ich erinnere mich, daß es eine Zeit lang gewisse Bedenken gab, einige damals von den Massen gern gesungene Lieder in unsere Liederbücher aufzunehmen, weil die Meinung vertreten wurde, sie hätten nicht jenes künstlerische Niveau, um ihnen durch Aufnahme in unsere Liederbücher weitere Verbreitung zu geben.’ Die Vertreter des ästhetischen Standpunkts mußten schließlich nachgeben. Einige revolutionäre Arbeitervolkslieder (z. B. ‚Im Ruhrgebiet, da liegt ein Städtchen’ [Nr. 284], ‚Da starb im Kampf für Recht und Brot’ [Nr. 288], ‚Für Recht und Freiheit sitz ich gefangen’ [Nr. 290] haben jedoch in Deutschland niemals Eingang in ein gedrucktes Liederbuch gefunden.“ (Siehe dazu auch Werner Hinze, Die Schalmei. Schriften des Fritz-Hüser-Instituts für Arbeiterliteratur, Essen 2003, S. 149f.)

Dabei handelte es sich um die folgenden Lieder, die von Steinitz als „folklorisierte Arbeiterlieder“ bezeichneten wurden (Steinitz, Bd. 2, Berlin 1962, S. XXII.):
 
51. Im Januar um Mitternacht (S. 77-78)







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