Kommunistische Partei
Deutschlands (KPD)
Wir beschränken uns in
der folgenden Darstellung auf die wesentlichen
Aspekte, die für das Verständnis der
Lieder notwendig sind. Für weitergehende
Informationen gibt es genügen Quellen
unterschiedlicher, allerdings vielfach
kommunistisch geprägter Zusammenstellungen
(das gilt auch für Wikipedia).
(wird in Kürze noch
einmal überarbeitet)
Zentraler Punkt in der
Betrachtung der damaligen Situation war der Erste
Weltkrieg und die russische Revolution.
Die Politik des
„Burgfriedens“ und die Zustimmung der
SPD zu den Kriegskrediten, trotz vorheriger
Antikriegsbekundungen brachte Protest in den
eigenen Reihen hervor. Die ersten SPD-Abgeordneten,
die ihre Zustimmung zu den Kriegskrediten
verweigerten waren im Dezember 1914 Karl Liebknecht
und im Januar 1915 Otto Rühle. Anfang 1916
waren es 20 Abgeordnete. Sie wurden schon bald nach
ihrer Zeitschrift „Die Internationale“
als „Gruppe Internationale“ bezeichnet.
Nachdem sie dann Ihre Ziele in den
„Spartakusbriefen“ publizierten, nannte
man sie „Spartakusbund“, ein Name, die
sie später übernahmen. Im Frühjahr
1917 wurden mehrere Gegner der Kriegskredite aus
der SPD ausgeschlossen, die am 9. April 1917 die
USPD gründeten, der die Spartakusgruppe
beitrat.
Als Kaiser Wilhelm II infolge
der Novemberrevolution in die Niederlande
flüchtete rief am 9. November 1918 Philipp
Scheidemann von der Mehrheits-SPD (MSPD) die
„Deutsche Republik“ aus („Das
Alte und Morsche, die Monarchie, ist
zusammengebrochen. Es lebe das Neue, es lebe die
deutsche Republik!“). Ihm folgte wenig
später Karl Liebknecht, der eine „Freie
Sozialistische Republik“ ausrief und die
Menge zugleich auf die „internationale
Revolution“ einschwor.
Am darauf folgenden Tag wollte
die Spartakusgruppe in der Roten Fahne
mit einem Aktionsprogramm
der Revolution die
„Soldaten an die Revolution“
führen und „zu ihren Stützen“
machen. Nachdem jedoch die Vollversammlung der
Berliner Arbeiter- und Soldatenräte am
gleichen Tag ihre bewaffnete Macht mehrheitlich den
Mehrheitssozialdemokraten und sich am Abend auch
der neue Generalquartiermeister Groener mit den
Resten der alten Armee der neuen Regierung zur
Verfügung stellte, wurde ein weiterer Aufruf
des Vollzugsrates der
Arbeiter- und Soldatenräte in Berlin vom 12. November zur
Bildung einer Roten Garde am darauf folgenden Tag
widerrufen.
Am 11. November 1918 setzte
Liebknecht die Neugründung des Spartakusbundes
durch. In dem Abgrenzungsversuch zur USPD verlor
die Gruppe insbesondere die bis heute als
Aushängeschilder genutzten Liebknecht und
Luxemburg dann ihre Unschuld in der Antikriegsfrage
endgültig. Um „die Revolution zu
schützen“ wurden Sofortmaßnahmen
zu ihrem Schutz gefordert. Der Entwaffnung der
Polizei sollten eine Bewaffnung des Proletariats
und die Bildung einer Roten Garde folgen. Doch, der
Beginn des späteren Militarismus der KPD und
seiner paramilitärischen Vereinigungen war
schon einige Monate vorher.
Auf die vermutlich erste
Formation mit militärischen Zielen und
Vorgehensweisen auf Seiten der Linken weist
Schreiner hin. Eine Gruppe im Umfeld der Berliner
Obleute, die Schwarze
Katzen genannt wurde,
war nach den Januarstreiks 1918 gebildet worden, um
„sich mit der systematischen Beschaffung von
Waffen und der Anlage illegaler Waffenlager“
zu befassen. Über Aktivitäten der Gruppe
ist weiter nichts bekannt. Am 7. Oktober des
gleichen Jahres beschloss die Spartakusgruppe auf
ihrer Reichskonferenz zusammen mit den Bremer Linksradikalen „die Bildung illegaler Kampfgruppen
und die Beschaffung von Waffen“. Vorbild war
die russische Rote Armee. Theoretische Grundlage
bildete das im Oktober 1917 in deutscher Sprache
verfasste Militärprogramm
der proletarischen Revolution Lenins, das „durch die in
Deutschland illegal vertriebene Jugendinternationale bekannt“ geworden war und
„entscheidend zur Neuorientierung der
militärpolitischen Arbeit der
Spartakusgruppe“ beitrug.
Es sind besonders die
(para-)militärischen Versuche die
Machtverhältnisse zu Gunsten
räterepublikanischer Hoffnungen zu
Verändern, die sich in den kommunistischen
Liedern wiederfinden. Die häufig
putschähnlichen Aktionen werden meistens
heroisch geschildert. Die Kommunisten sind
„revolutionär“ (was immer das auch
heißen mag), selbstverständlich im
Recht, Schuld sind häufig die bösen
Sozialdemokraten und/oder die Kommunisten sind die
Opfer. Egal, wie viele Tote es gegeben hat.
Der Rote Soldatenbund
(1918-1920)
Am 15. November 1918
gründete die Zentrale des Spartakusbundes den Roten Soldatenbund (RSB). Die Vorsitzenden, die sich aus
Mitgliedern des Spartakusbundes rekrutierten waren Karl Grabusch, die Pioniere Willi Budich
und Karl Schulz (verantwortlicher Redakteur des
Bundesorgans Der Rote
Soldat), sowie Christel Wurm und seit Mitte Dezember Albert Schreiner (ausführlicher siehe Werner
HInze, Bluttage).
Als am 6. Dezember der RSB in
Berlin bei einer etwas undurchsichtigen Situation
zum ersten Mal als bewaffnete
„Schutz-Formation“ auftrat, kam es zu
einem Feuergefecht bei dem sechzehn Demonstranten
ums Leben kamen (vgl. Winkler, S. 49).
Acht Tage später forderte
Rosa Luxemburg anlässlich der Vorstellung des
Spartakus-Programms - wohl um den eigenen Bund
nicht als „Parteiarmee“ zu isolieren -
u.a. auch die Aufstellung einer Arbeitermiliz.
Bei den Weihnachtskämpfe
1918 zwischen der sogenannten
„Volksmarinedivision“ und
regulären Truppen aufgrund ausstehender
Löhne und Diebstählen im Berliner
Stadtschloss soll der RSB am 24. Dezember auf
der Seite der Matrosen der Volksmarinedivision
gekämpft haben. Außerdem nahm er an den
Berliner Januarkämpfen, an bewaffneten
Auseinandersetzungen in Stuttgart aktiv teil.
Desgleichen beim Protest von 2000 Arbeitern in Kiel
anlässlich des Marsches des Freikorps
Gerstenberg gegen die Bremer Räterepublik am
5. Februar 1919.
Obwohl der Bund nach den
Januarkämpfen verboten worden sein soll,
wurden seinen Mitgliedern bis zur Auflösung
durch die Zentrale im Mai/Juni 1919 weitere
Aktivitäten nachgesagt. So spricht Schreiner
von 80 Mitgliedern des Roten
Soldatenbundes, die am
15. Februar (einen Tag nach Hindenburgs
„Aufruf gegen den Bolschewismus“) in
Berlin verhaftet worden seien, sowie von den
März-Kämpfen 1919 in Berlin, bei denen
„der Rote
Soldatenbund erneut
in der vordersten Reihe“ stand. In einem
neuen Entwurf von Leitsätzen forderte der RSB
noch am 20. Februar 1919 neben der
„Beseitigung der kapitalistischen
Militärorganisation“ unter anderem die
„Bildung einer Roten Armee zur Sicherung und
Unterstützung der proletarischen
Revolution.“ Das Papier zeigte die Mischung
von Konspiration und Ethik, die auch beim
späteren RFB vorhanden war.
Lieder:
Nach Grau nahm der RSB auch an
den Kämpfen der Roten Armee der Münchener Räterepublik vom 13. April bis 1. Mai 1919 teil.
Im April 1919 bildete sich in Bremen ein Roter Soldatenbund, der „alle bewaffneten
Arbeiter“ in sich vereinigen sollte.
Während in Leipzig im gleichen Monat erst zur
Gründung aufgerufen wurde, bestand bereits am
4. Juni ein Plan zur Vorbereitung einer Erhebung.
Kaufmann zu Folge war der RSB an einer breit
gefächerten Agitation und
Propagandatätigkeit mit der KPD beteiligt.
Anfang 1919 hatte sich aber bereits unter Willi Budich in der KPD-Zentrale eine
militärische Abteilung (M-Abteilung) gebildet,
um für bewaffnete Auseinandersetzungen und
Zersetzungsarbeit unter den Gegnern vorbereitet zu
sein. Nach der so genannten Selbstauflösung
gingen Teile des RSB in die so genannte
Kampforganisation (KO) ein. Diese war in teilweise
bewaffneten, illegalen Zehnergruppen organisiert.
Doch schon Anfang September 1919 wurde in
„allen grösseren Städten“ die
erneute Errichtung von „Filialen und
Abzweigungen“ des aufgelösten RSB in
Form des Revolutionären
Matrosenbundes,
festgestellt, der „aus Anhängern der
früheren Volksmarinedivision und der
Republikanischen Soldatenwehr“ bestand.
Während sich die Zentrale erneut in Berlin
befand, wurden weitere Ortsgruppen in Kiel, Bremen,
Hamburg und Schwerin ausgemacht. Sitz der Zentrale
sollte Hamburg sein. Der 1. Vorsitzende Vogler
bezifferte die Zahl der Mitglieder auf 19.000.