KPD (2)

Das Jahr 1919 brachte neben den genannten konkreten Ansätzen militärischer Verbände im Zusammenhang mit der erstmals auftauchenden Idee des Nationalbolschewismus theoretische Gedankenspiele. Bei dem Versuch, eine Brücke zwischen den Extremen von Links und Rechts zu schlagen und eine nationale Volksfront zu schaffen, waren die bürgerlich-demokratische Republik und die Ententemächte die gemeinsamen Gegner. Potentieller Verbündeter war Sowjet-Russland, das auf beiden Seiten hohe Achtung genoss. Führende Propagandisten waren die Hamburger Kommunisten Heinrich Laufenberg und Fritz Wolffheim. Ihr Ziel war es, auf freiwilliger Basis eine Rote Armee für einen „jakobinisch-revolutionären Krieg“ aufzustellen, die auch den nationalistischen Freikorps offenstehen sollte und gemeinsam mit den französischen und belgischen Arbeitern die Ketten des Versailler Vertrages sprengen sollte. Eine zweite nationalbolschewistische Agitation startete die Partei im Frühjahr/Sommer 1923 (siehe Werner HInze, Bluttage, S. 13f.).

In der Folgezeit war die kommunistische Bewegung hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt. Unterschiedliche Flügelkämpfe und Spaltungen prägten das Bildz.B. Bildung der KAPD.


Lieder:
Im Januar um Mitternacht (Büxensteinlied) (Januar 1919) Zeitungsviertel, Vorwärts
Auf, auf zum Kampf  Liebknecht / Luxemburg
Am Vorwärts   S. 118)  
Auf junger Tambour (Der junge Tambour)  - Bayrische Räterepublik 1919


Weitere Kämpfe:

März 1920: Vom Kapp-Putsch zur Roten Ruhrarmee
Der rechtsgerichtete Kapp-Lützwitz-Putsch-Versuch im März 1920 wurde im Wesentlichen durch einen überwiegend befolgten Generalstreik niedergeschlagen. Blutiger wurden die Kämpfe im Anschluss daran. Das war einerseits der linke Abenteurer Max Hoelz, der mit ungefähr 1000 Kämpfern das Vogtland in Atem hielt. Bis er vor der Reichswehr fliehen musste. Außerdem griffen in Mitteldeutschland sogenannte Selbstschutzeinheiten Regierungstruppen an. Zusätzlich kam es zum Aufstandsversuch im Ruhrgebiet durch die sogenannte „Rote Ruhrarmee“, bei der die KPD nur eine Außenseiterrolle. Hauptsächlich waren an der „sehr rasch“ vonstatten gegangenen Aufstellung dieser Truppenverbände unorganisierte Anarcho-syndikalisten oder Mitglieder der KAPD, USPD und sogar SPD“ beteiligt. Wie andere Aufstandsversuche in Teilen Mitteldeutschlands wurde auch der „Aufruhr an der Ruhr“ in der ersten Aprilwoche niedergeschlagen.

Bei der Niederschlagung durch rechtsgerichtete Freikorps (z. B. die maßgeblich am Lüttwitz-Kapp-Putsch beteiligte Marinebrigade Ehrhardt). Bei den wenige Tage dauernden Kämpfen kam es auf beiden Seiten zu entsetzlichen Grausamkeiten auf beiden Seiten. Rund 1.000 Aufständische und über 200 Reichswehrsoldaten kamen ums Leben.

Lieder:
Im Ruhrgebiet da liegt ein Städtchen – 1920 Kämpfe im Ruhrgebiet


Im Juli/August 1920 war auf dem II. Weltkongress der Kommunistischen Internationale (KI)I in Petrograd und Moskau die Bedingungen für die Aufnahme von Parteien in die Komintern unter anderem verabschiedet worden, „die konspirativen Organisationsprinzipien der Bolschewiki Russlands auf alle anderen Parteien zu übertragen“. Damit war die Bildung illegaler Organisationen zur Durchführung systematischer Untergrundtätigkeit auch für die KPD bindend. Die KPD übernahm nach der Vereinigung mit der linken USPD im Dezember 1920 deren illegalen „Apparat“ unter Ernst Däumig.

Dieser sei „streng nach militärischen Gesichtspunkten organisiert und zum Teil bewaffnet“ und es bestand bereits vor 1921 ein Nachrichtenapparat (N-Apparat) für Spionage und Abwehr. Der Apparat übernahm auch bereits Zersetzungstätigkeiten beim Gegner, eine Strategie, die später zum Standard wurde. Die Zentrale glaubte „allen Ernstes“, den „bürgerlichen Heereskörper durch intensive kommunistische Propaganda in Wort und Schrift … planmäßig“ zersetzen und somit unwirksam machen zu können. Eine Vorstellung, die sich in der gesamten Zeit der Weimarer Republik erhalten sollte. Der Militärapparat (M-Apparat) war für die Ausbildung der Kampfgruppen bestimmt, die sich an verschiedenen Orten Deutschlands gebildet hatten, aber ohne wirksame Koordinierung der Zentrale waren.


Märzkämpfe 1921 in Mitteldeutschland
Die wirtschaftliche Situation hatte sich in Thüringen und Sachsen hatte sich seit den letzten Unruhen nicht wesentlich verändert, so dass es Ansätze einer revolutionären Situation gab. Die KPD war in einigen Regionen sehr stark (Die KPD hatte beispielsweise bei den Wahlen zum preußischen Landtag am 20. Februar 1921 im Wahlkreis Halle-Merseburg fast 30 Prozent der Stimmen bekommen und war damit stärkste Partei.)

Max Hoelz wird häufig als „Anarchist“ bezeichnet, allerdings ist uns nicht klar warum. Er war doch wohl eher ein linker Abenteurer, der im Sinne der KPD agierte, von der allerdings überwiegend lediglich zu Propagandazwecke genutzt wurde. Der Begriff „Anarchismus“ wird häufig sehr leichtfertig benutzt, ohne das es eine anarchistische Vorstellung dahinter gibt. Ähnlich verhält es sich mit Erich Mühsam, der aber immerhin noch teilweise anarchistisch organisiert war, doch wegen allzu großer Nähe von den eigenen Leuten ausgeschlossen worden war.

Als Spuren eines fehlgeschlagenen Sprengstoffanschlags auf die Berliner Siegessäule am 13. März 1921 nach Sachsen führten, fühlten sich Carl Severing, preußischer Innenminister und Sozialdemokrat und Otto Hörsing (1874-1937), Oberpräsident der preußischen Provinz Sachsen, veranlasst, einzugreifen. Am 19. März 1921 schickten sie Polizeiabteilungen nach Mansfeld und Eisleben, um für Ordnung zu sorgen. Das wiederum veranlasste die KPD-Führung am 21. März eine Propaganda zu starten und zum Generalstreik aufzurufen. Nachdem das keinen ausreichenden Erfolg brachte, versuchte man es mit Sprengattentaten auf die Munitionsfabrik in Seesen und eine Konsumgenossenschaft in Halle, die aber fehlschlugen. Erst das Eingreifen von Max Hoelz änderte die Situation. Nachdem er zum gewaltsamen Widerstand gegen die Polizei aufgerufen hatte, kam es im Laufe des 22. März zu ersten gewalttätigen Übergriffen auf Polizeibeamte in Eisleben. Hoelz besorgte Waffen und organisierte Stoßtrupps im Gebiet Mansfeld, Eisleben und Hettstedt, die Brandstiftungen, Plünderungen, Bankraub und Sprengstoffattentate verübten. Die KPD-Führung hatte keinen zugriff mehr auf die Leute und Hoelz ließ gut 2000 Leute auf dem Gelände der Leuna-Werke Barrikaden aufzubauen.

Reichpräsident Friedrich Ebert erklärte daraufhin am 24. März auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfassung den nichtmilitärischen Ausnahmezustand für Hamburg und die Provinz Sachsen. Es dauerte bis Ende März, bis die Aufstandsbewegung blutig niedergeschlagen worden war.


Lieder:






ALAL-oben-25.jpg
          MVU     Wir über uns     Die Wissenschaftsentwicklung    Aufruf
KPD-Reihe-11a.jpg
 
 
Arbeiterliedarchiv
Lancken
Reinh-4-6bx.bmp
im e.V.
Musik von unten
 
 
A
J
S
B
K
T
C
L
U
D
M
V
E
N
W
F
O
X
G
P
Y
H
Q
Z
I
R
Home  
Aktuelles / Termine
Liederwerkstatt
Publikationen

Volksliedarchiv Lancken

Arbeiterliedarchiv Lancken
Stichworte 
Zeit / Epoche 
Bauernkrieg,
Freiheitskriege,
Vaterland,
Heimat,
Hymne,
Polenlieder,
Deutsch-Französischer Krieg 1870-71,
Sedanfeier,
Handwerksburschen
Deutscher Bund (1815-66)
1848
Norddeutscher Bund (‘66-71)
DAS
Instrumentalmusik
Polenlieder
Vagabund Kunde Monarch
Vom Kaiserreich zum 1. WK
Soldatenlied

Weimarer Republik
Frontkämpferlied
Jugendbewegung
Partei / Gruppe
Sport - Radfahrer - Turner
Agitprop
Nationalsozialismus u. 2. WK
BRD
DDR
Liedverbote
Synonyme
Bauern - Landagitation
1. Mai / 8 Stundentag
Frauen / Emanzipation
Feiern, Fest usw.

Personen
Berufe / Geschäfte
Glaube / Einstellung
Liederbuch