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De schwäbisch Eiseboh

1. Auf de schwäbsche Eisebohne
geit es viele Haltstatione,
Stugert, Ulem, Biberach,
Meckebeure, Durlesbach

2. Auf de schwäbsche Eisebohne
Hat’s au viele Restratione,
Wo mer esse, trinke ka,
Alles was der Mage ma.

3. Auf de schwäbsche Eisebohne
Sieht mer Küh un Ochse fohre,
Studente aber au zum G’spaß
Fahret in der eirschte Klaß.

4. Auf de schwäbsche Eisebohne
Darf nor nit, wer hat en Fohne,
Könnt ja sonst in Wage gerbe
An de Mädle d’ Schürz’ verderbe.

5. Wo des Glöckli dhut naklinge,
Sieht mer all’s zum Wage springe,
Alles was nur Kaarte hot,
Darf do mit dem Bohzug fort.

6. Männe, die im G’sicht ganz bärtig
Schreiet alle: Jetz isch fertig!
Springet in de Wage nei,
Machet de Kaart e Löchli nei.

7. Jetzt kommt’s Lied vom sellem Baure,
Wo sein Geisbock hot verlaure,
Geisbock un sei schreckli End,
Saget, ob er’s höre wennt.

8. Auf de schwäbsche Eisebohne
Wollt e mol e Bäuerle fahre,
Goht zum Schalter, lupft de Huet:
Ei Billetle, seid so guet!

9. Einen Bock hat er sich kaufet,
Und daß er ihm nit entlaufet,
Bindet ihn der guete Ma
An de hintre Wage a.

10 „Böckle, musche nu weidli springe,
’s Futter will i dir scho bringe.“
Zünd’t sei stinket’s Pfeifli a,
Setzt sich zu seiM Weibli na.

11. Wie der Zug nu dhut akemma
Un der Bauer die Bock will nemma,
Da find’t er nur Kopf un Seil
An dem hintre Wagedeil.

12. A packt de Baure Baurezaure,
Nimmt de Geiskopp bei de Haure,
Schmeißet, was er schmeiße ka
’n Kondukteur an die Auhre na.

13. So, jetz isch des Liedle g’sunge
Un an eure Auhre klunge,
Stoßet mit de Gläser a
Auf die schwäbisch’ Eiseboh!


Quelle: Brandt, Singsang zu Drehorgel & Zupfgeige, Marburg (13. – 22. Tsd.; 4. Aufl.) 1912, S. 7f.
ders. 25.-32. Tsd. (5. Aufl.) 1916, S. 7f.


Auf die Melodie gesungen:
Kurz vor Ostera auf Lätara (Der närrische Scherenschleifer).
Liederbuch für Arbeiter-Radfahrer. Verlag: A.-R.-B. "Solidarität!" Chemnitz, ca. 1906, S. 18.


Andere Titel: 
Text: unbekannt,
Melodie: Schwäbische Volkslied um 1853.

Noten:
[nach Brandt]
Vorlage:
Kategorie:
Zeit: 1853.
 
Geschichte / Kommentar: 

Diese „Schwäbische Weise“ entstand ungefähr 1853. Sie befindet sich in gar nicht so vielen Liederbüchern, dient aber sehr häufig Melodieunterlage für neue Texte.

Version 2
1. Auf de schwäbsche Eisebohne / gibt es viele Haltstatione,
:,: Stugert, Ulem, Biberach, / Mekkebeure, Durlesbach, :,:

2. Auf de schwäbsche Eisebohne / hats an viele Restratione,
:,: wo mer esse, trinke ka, / alles was der Mage ma. :,:

3. Auf de schwäbsche Eisebohne / sieht mer Küh und Ochse fohre,
:,: Studente aber au zum G’spaß / fahret in der eirschte Klaß. :,:

4. Jetzt kommt’s lies von sellen Baure, / wo sein Geisbock hot verlaure,
:,: Geisbock und sei schreckli End, / saget, ob era höret wennt. :,:

5. Auf de schwäbsche Eisebohne / wollt e mol e Bäuerle fahre,
:,: goht zum Schalter, lupft de Hut, / ei Billetle, seid so guet! :,:

6. Einen Bock hat er sich kaufet, / un daß er ihm nit entlaufet,
:,: bindet ihn der guete Ma / an de hintre Wage a. :,:

7. „Böckle, muscht nu weidli springe, / ’s Futter will i dir schon bringe.“
:,: Zündt sei stinket’s Pfeifli a, / setzt sich u sei’m Weibli na. :,:

8. Wie der Zug nu dhut akemma / und de Bauer de Bock will nemma,
:,: da find’t er nur Kopf und Seil / an dem hintre Wagedeil. :,:

9. Da pakt de Baurezaure, / nimmt de Geiskopp bei de Haure,
:,: schmeißet, was er schmeiße ka;/ ’n Kondukteur an die Auhre na. :,:

Quelle: Bundes-Liederbuch des Arbeiter Turn- und Sportbundes, Bearbeitet von W. Riedel und R. Koppisch, Leipzig 1928, Hrsgg vom Arbeiter-Turm-Verlag a.-G. Leipzig S 3, Fichtestraße 36 [mit Noten]


3. Version
1. Auf de schwäbsche Eisebohna / gibt’s gar viele Haltstatione,
Schluegert, Ulm und Biberach, / Meckebeure, Durlesbach.
:,: Rulla, rulla, rullala :,:
Schluegert, Ulm und Biberach, / Meckebeure, Durlesbach.

2. Auf de schwäbsche Eisebahne / gibt es viel Reastauratione,
wo ma esse, trinke ka, / alles, was der Mage ma. / Rulla …

3. Auf de schwäbsche Eisebahne / braucht mo keine Postillone,
Was uns sonst das Posthorn blies, / pfeifet jetzt die Lokomotiv. / Rulla …

4. Auf de schwäbsche Eisebahne / wollt amal a Bäurle fahre,
geht an Schalter lupft de Hut: / „Oi Billele, seid so gut!“ / Rulla…

5. Eine Geiß hat er sich kaufet, / und daß sie ihm nit entlaufet,
bindet sie de gute Ma / hinten an de Wage a. / Rulla …

6. „Böckli, tu nur woidle springe, / ’s Futter wird i dir scho bringe.“
Setzt sich zu seinM Weible na / und brennts Tubakspfeifle a. / Rulla …

7. Auf de nächste Statione, / wo er will sein Böckle hole,
findt er nur noch Kopf und Soil / an dem hintre Wagetoil. / Rulla …

8. Do kriegt er en große Zorne, / nimmt den Kopf mitsamt dem Horne,
schmeiß an, was er schmeiße ka, / dem Konduktör an Schädel na: / Rulla …

9. „So, du kannst den Schade zahle, / warum bisch so schnell gefahfre!
Du allein bischt Schuld dara, / daß i d’Gois verlaure ha!“ / Rulla …

Quelle:
die mundorgel. 3. Aufl. Köln 1968, Nr. 237

 
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