Bauernkrieg


Ab 1524 fanden in weiten Teilen Süddeutschlands, Thüringens, Österreichs und der Schweiz lokale Bauernaufstände statt. Sie werden gemein hin als „die Bauernkriege“ bezeichnet und mit der Jahreszahl 1525 versehen eingruppiert. Doch Unzufriedenheit und Konflikte gab es bereits mindestens seit dem 13. Jahrhundert. Wir verweisen zu diesem Thema auf Wolfgang Steinitz, der sich ausführlich mit den „Liedern der Bauern“ seit 1404 auseinandersetzt. Wenn wir erst einmal den Grundstock an Liedern aufgebaut haben, werden wir uns auch darum kümmern, doch vorerst sind die Lieder für uns wichtig, die ihren Nachhall im 19. und 20. Jahrhundert haben, beispielhaft erwähnt seinen „Wir sind des Geyers schwarzer Haufen“ oder „Ich bin der arme Kunrad“.







Nach Wikipedia:
Der arme Kunrad ist ein Gedicht von Heinrich von Reder aus dem Jahre 1888, das den Bauernaufstand Armer Konrad beschreibt. Es diente als Vorlage für das Lied Wir sind des Geyers schwarzer Haufen, das zum Liedgut diverser linker und rechter Gruppierungen wurde.

Historischer Hintergrund
Der Herzog von Württemberg hatte kontinuierlich die angestammten Rechte der dörflichen Gemeinden be-schnitten und sie von der Nutzung des Waldes und des Gemeingutes ausgeschlossen. Missernten führten zu hohen Lebensmittelpreisen. Um einen drohenden Bankrott des Landes abzuwehren, führte der Herzog 1514 eine Verbrauchssteuer ein, die einen Aufstand der ausgebeuteten und verarmten Landbevölkerung zur Folge hatte, der als Aufstand des "Armen Konrad" in die Geschichte eingegangen ist. Ein Rädelsführer war der Taglöhner Peter Geis, genannt Geispeter. Er warf die mit der Steuererhöhung eingeführten neuen Ge-wichte in die Rems. Zwar annullierte der Herzog die Steuer, die Bevölkerung verlangte aber jetzt die Rück-gabe der vorher entzogenen Rechte, und sie forderte Mitspracherecht im Württemberger Landtag.

Der kurzlebige Aufstand, der im heutigen Weinstädter Stadtteil Beutelsbach seinen Anfang und sein Ende zugleich fand, gilt als ein Vorläufer des Bauernkriegs.[1]


Nach Steinitz:
Losung der im Bundschuh verschworenen Bauern im Bistum Speyer, an welcher sie erkannten. "Loset, fragte der eine, was ist nun für ein Wesen?" Und der dazu gehörige Antwortsreim war:
"Wir mögen vor Pfaffen und Adel nit genesen!" (W. Zimmermann IS. 151 = 1952 S. 42). Dieselbe Losung tritt wieder in der etwas späteren Bundschuhorganisation unter der Führung von Joss Friz im Breigau auf, in etwas verändertem Wortlaut:

"Gott grüß dich, Gesell, was hast du für ein Wesen?"
"Der arm' Mann in der Welt mag nit mehr genesen."

(ebenda I 168 = 1952 S. 51).

"Als zu Anfang des Jahres 1514 die Kapitalsteuer in Württemberg ausgeschrieben und verkündet wurde, nahm der Hauptmann des armen Conrads in großer Versammlung auf freiem Felde eine Schaufel, zog damit einen großen Ring und rief, indem er sich darein stellte:

S. 23

‚Der arm Konrad heiß ich, bin ich, bleib ich,
Wer nicht will geben dem bösen Pfenning.
Der trete mit mir in diesen Ring!'

Und es traten an die zweitausend Bauern und Bürger nacheinander in den Ring" (ebenda I S. 202 = 1952 S. 66).

Die Bauern "hatten ein weißes Fähnlein, darin mit großen Buchstaben Jesus Christus geschrieben stand. Mit diesem Fähnlein waren einige schon vor der bewaffneten Erhebung selbst in die Stadt Mühlhausen hineingegangne und hatten von den Bürgern Gaben geheischt, indem sie laut den Reim halb singend umriefen:

‚Steuert an's Fähnlein der Gerechtigkeit,
Uns armen Bauern zur Seligkeit.'

(Mühlhäuser Chronik: ebenda III S. 553 = 1952 S. 444).

"Die Bauern im Thurgau , im Hegau und an anderen Orten dort umher seien auf, sie haben ein weiß damastenes Fähnlein aufgeworfen, worin eine Sonne und ein goldener Bundschuh gemalt sei, mit der Umschrift: "Welcher frei will sein, der zieh zu diesem Sonnenschein" (ebenda II 41).

Bisweilen werden in unserer Literatur, besonders in Liederbüchern, angebliche Lieder der kämpfenden Bauern aus dem Bauernkrieg angeführt, die in Wirklichkeit jedoch nicht aus der Zeit des Bauernkrieges stammten, sondern Neudichtungen des 19. oder 20. Jhs. sind. Ein reines Kunstgedicht ist

"Ich bin der arme Kunrad und komm von nah und fern",

das 1888 von H. von Reder verfasst worden ist.

Unter Benutzung von Strophen und Kehrreim dieses Liedes ist das bekannte Lied

"Wir sind des Geyers schwarze Haufen"

entstanden, in dem freilich die Strophen
Als Adam grub und Eva spann
sowie
Wir wöllens Gott im Himmel klagen,
Kyrieleis, daß wir die Pfaffen nit dürfen totschlagen (1 )


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