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Otto von Bismarck

Über Bismarck sind so viele Informationen im Netz zu finden, dass wir uns auf das Wesentliche (hier nach Wikipedia) und anschließend auf die Lieder und Aussagen zur Musik beschränken.


Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, ab 1865 Graf, ab 1871 Fürst von Bismarck, ab 1890 Herzog zu Lauenburg [1] (* 1. April 1815 in Schönhausen; † 30. Juli 1898 in Friedrichsruh bei Hamburg) war ein deutscher Politiker und Staatsmann. Von 1862 bis 1890 – mit einer kurzen Unterbrechung im Jahr 1873 – war er Ministerpräsident von Preußen, von 1867 bis 1871 zugleich Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes sowie von 1871 bis 1890 erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, dessen Gründung er maßgeblich vorangetrieben hatte.

Als Politiker machte sich Bismarck im preußischen Staat zunächst als Vertreter der Interessen der Junker im Kreis der Konservativen einen Namen und war während der Reaktionsära Diplomat (1851–1862). 1862 wurde er zum preußischen Ministerpräsidenten berufen. Im preußischen Verfassungskonflikt kämpfte er gegen die Liberalen für den Primat der Monarchie. Als Außenminister setzte er im Deutsch-Dänischen Krieg und im Deutschen Krieg zwischen 1864 und 1866 die politische Vorherrschaft Preußens in Deutschland durch. Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 war er die treibende Kraft bei der Lösung der deutschen Frage im kleindeutschen Sinne und der Gründung des Deutschen Reiches.


Die Politik des neu geschaffenen Reiches bestimmte er als Kanzler – allgemein im Volksmund und der Historiografie verbreitet wurde Bismarck daher auch der „Eiserne Kanzler“ genannt – und, bis auf eine kurze Unterbrechung, als preußischer Ministerpräsident bis zu seiner Entlassung 1890 entscheidend mit. Er setzte außenpolitisch auf einen Ausgleich der Mächte (europäisches Gleichgewicht, siehe Bündnispolitik Otto von Bismarcks).

Innenpolitisch ist seine Regierungszeit nach 1866 in zwei Phasen einteilbar. Zunächst kam es zu einem Bündnis mit den gemäßigten Liberalen. In dieser Zeit gab es zahlreiche innenpolitische Reformen wie die Einführung der Zivilehe, wobei Bismarck Widerstand von katholischer Seite mit drastischen Maßnahmen bekämpfte (Kulturkampf). Seit den späten 1870er-Jahren wandte Bismarck sich zunehmend von den Liberalen ab. In diese Phase fällt der Übergang zur Schutzzollpolitik und zu staatsinterventionistischen Maßnahmen. Dazu zählte insbesondere die Schaffung des Sozialversicherungssystems. Innenpolitisch geprägt waren die 1880er-Jahre nicht zuletzt vom repressiven Sozialistengesetz. 1890 führten Meinungsverschiedenheiten mit dem seit knapp zwei Jahren amtierenden Kaiser Wilhelm II. zu Bismarcks Entlassung.

In den folgenden Jahren spielte Bismarck als Kritiker seiner Nachfolger noch immer eine gewisse politische Rolle. Insbesondere durch seine viel gelesenen Memoiren Gedanken und Erinnerungen wirkte er selbst maßgeblich und nachhaltig an seinem Bild in der deutschen Öffentlichkeit mit.

Anmerkung:
1: Bismarck hat laut der Darstellung Volker Ullrichs (Otto von Bismarck. 4. Auflage, Rowohlt, Reinbek 1998) den Titel eines Herzogs zu Lauenburg konsequent abgelehnt und auch Post zurückgesandt, die so adressiert war.



Die Lieder
Leute hört die große Mordgeschichte (Das Lied vom großen Otto)
Bismarck, o Bismarck (Aber Bismarck)
Wär' ich im Bann von Friedrichsruhe (Dem bewußten „Einsiedler."[(1890.]) - Rudolf Lavant, In Reih und Glied, S. 109f.




Aussagen zur Musik:

Das Soldatenlied als Instrument der psychologischen Kriegsführung
Nach Werner Hinze, Lieder zwischen den Fronten / „Ich hatt’ einen Kameraden“. In: Musik von unten, Dokumente Bd. 1, „Was ist Musik von unten?“ Hamburg 1988, S. 26-37.

„Die Bedeutung des gemeinsamen Singens für die Truppen wurde von militärischen Vorgesetzten schon früh erkannt und zum Teil auch genutzt“. (1) über die körperliche und seelische Wirkung des Singens berichten auch Soldaten aufgrund einer Befragung des Deutschen Volksliedarchivs in Freiburg (DVA) im 1. Weltkrieg. (2) So sieht einer z.B. einen großen Einfluss auf die moralische Verfassung der Truppe (3) ein anderer meint, dass beim „Absingen gehobener vaterländischer Lieder die Begeisterung zum Vaterland wachse“. (4) Letzterer meint ferner:

„Es wird da manche Sorge und Unzufriedenheit vergessen, manches Leid losgelöst, und innerlich geklärt gehen viele mit erleichterter Seele von der Stätte des Gesanges“. (5)

Der Erste Weltkrieg wurde begleitet von einer Massenproduktion von Liedblattdrucken und Liederbüchern. Diese noch nie da gewesene Liedpropaganda hatte System:

„Wie manchem Soldaten hat die Anstimmung des Kriegsliedes der ‘Wacht am Rhein’ eine wahre Herzensstärkung gebracht, und das Herz und dessen Stimmung ist ja alles im Gefechte. Die Kopfzahl macht es nicht, wohl aber die Begeisterung machte es, dass wir die Schlachten gewannen, und so möchte ich das deutsche Lied als Kriegsverbündeten für die Zukunft nicht unterschätzt wissen und ihnen, den Sängern, meinen Dank aussprechen für den Beistand, den mir die Sänger geleistet haben, indem sie den nationalen Gedanken oben getragen haben“. (6)

Das sagte kein geringerer als Reichskanzler Bismarck am 18. August 1893 in Kissingen. Ähnliches hören wir 24 Jahre später von Hindenburg. Am 19. August 1917 anlässlich einer Krieger-Gedenkfeier in Hameln sagte er:

„Das deutsche Lied hat sich immer als nationale Kraft offenbart und wird tröstend, helfend, stärkend, siegend seinen Zauber nie verlieren“.(7)

Aufgrund der bis dahin nicht gekannten Härten für den Soldaten des 1. Weltkrieges war gerade da das psychologische Befinden von ungeheurer Wichtigkeit. „Militärische Dienststellen erblickten (denn auch) im Gesang der Mannschaft jetzt mehr als ein ‚Stimmungsbarometer’ oder einer Art Vertreibung der Langeweile“.(8)


Anmerkungen:
1. Winfried Elbers, Das Soldatenlied als publizistische Erscheinung“, Diss., Münster 1963, S. 9.
2. Elbers, a.a.O., S. 9., vgl. Anm. 8, S. 364.
3. DVA, Brief Nr. 51 vom 19.7.1915.
4. DVA, Brief Nr. 118 vom 23.3.1916.
5. ebd.
6. Elbers, a.a.O., S. 220, Anm. 15. Vgl. Felix Marquart, An die deutschen Sänger.
7. Elbers, a.a.O., Anm. 16, Auf einer Begrüßung durch die Sängerschaft Hamelns anlässlich der Krieger-Gedenkfeier - siehe Wilhelm Rodewald, Ein Wort Generalfeldmarschalls von Hindenburg für Deutschlands Sänger.
8. Elbers, a.a.O., S. 11.