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Arbeiterliedarchiv
Lancken
im e.V.
Musik von unten
Barbarossa 

1. Der alte Barbarossa, der Kaiser Friederich,
im unterird’schen Schlosse hält er verzaubert sich.

2. Er ist niemals gestorben, er lebt darin noch jetzt;
er hat im Schloß verborgen zum Schlaf sich hingesetzt.

3. Er hat hinab genommen, des Reiches Herrlichkeit
und wird einst wiederkommen mit ihr zu seiner Zeit.

4. Der Stuhl ist elfenbeinern, darauf der Kaiser sitzt,
der Tisch ist marmelsteinern, worauf sein Haupt er stützt.

5. Sein Bart ist nicht von Flachse, er ist von Feuersgluth,
ist durch den Tisch gewachsen, worauf sein Kinn ausruht.

6. Er nickt als wie im Träume, sein Aug’ halb offen zwinkt,
und ja nach langem Raume er einen Knaben winkt.

7. Er spricht im Schlaf zum Knaben: Geh hin vor’s Schloß, o Zwerg,
und sieh, ob noch die Raben herfliegen um den Berg.

8. Und wenn die alten Raben noch fliegen immerdar,
so muß ich auch noch schlafen verzaubert hundert Jahr.

Andere Titel: 
Text: Friedrich Rückert,
Melodie: Jos. Gerbach, 1824.
Noten:
[Boehme-Vt-66f-80]
Vorlage:
Kategorie: Barbarossa, Sagenlied,
Zeit: 1815, 1824,
Geschichte / Kommentar: 

Das Gedicht schrieb Friedrich Rückert 1815. Publiziert wurde der Text zuerst in seinem „kranz der Zeit“ 2. Bd. Stuttg. und Tübingen 1817, S. 270. In Rückert’s Gedichten I, 1868, S. 168 unter „Zeitgedichte“ 1814-15.

Die Melodie schrieb Jos. Gerbach 1824.

Franz Magnus Böhme zufolge war das Lied „in ganz Deutschland und Oesterreich verbreitet und überaus beliebt bei Jung und Alt“. Außerdem vermerkt er, dass er es in Salzburg von mehreren älteren Frauen vorgesungen bekommen hatte, als er sie „um alte heimische Sagenlieder“ befragte. Die Frauen nannten als „Aufenthalsort des schlafenden Kaisers“ den nahen „Untersberg“, von dem es „dieselbe Bergentrückungssage“ gebe, wie vom Kyffhäuser.
Böhme verweist in diesem Zusammenhang auf die Lieder Tannhäuser hin (EB 1, Nr. 18, besonders S. 41 und Nr. 32 (Wilhelm Tell), besonders S. 101
Vergl. über die Sage Liederhort (, S. 49 u. 101.


Quelle:
Berliner Turnlieder-Buch. Mit einstimmigen Singweisen, Berlin, bei Wilhelm Besser, o.J. (ca. 1850), Nr. 4, S. 5f.
Franz Magnus Böhme, Volksthümliche Lieder der Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert, Leipzig 1895 Nr. 80, S. 66.


 
 
 
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