Das Bauernmädchen
1. Ein Bauernmädchen ging zur Stadt,
das Äpfel zu verkaufen hat.
Von wegen rutala, dirulala, diru, dirulala.
2. Sie ging die Straß wohl auf und ab:
Wer kauft mir meine Äpfel ab?
Von wegen rulala usw.
3. Ein reicher Herr gegangen kam,
der ihr die Äpfel all’ abnahm.
Von wegen rulala usw.
4. Ei, ei mein Kind, das wundert mich,
die Äpfel sind ja säuerlich.
Von wegen rulala usw.
5. Nein, nein, mein Herr, Sie irren sich,
mir sauern Äpfeln handl’ ich nicht.
Von wegen rulala usw.
6. Ihr Mädchen nehmt Euch wohl in acht,
daß man Euch nicht zum Tambour macht.
Von wegen rulala usw.
7. Denn habt Ihr erst die Trommel an,
kriegt Ihr im Leben keinen Mann.
Von wegen rulala, dirulala, diru, dirulala.
Geschichte / Kommentar:
Das im Volksliedstil gehaltene Lied macht
symbolisch auf die Gefahren aufmerksam, die auf die Mädchen in der
großen Stadt lauern. Was die Wendung „daß man Euch
nicht zum Tambour macht“ bedeutet, kann sich wohl jeder
vorstellen.
Quellen:
Hans Ostwald, Lieder aus dem Rinnstein, Leipzig
und Berlin 1904 (Bd. 2), (2.3.20)
Hans Ostwald, Lieder aus dem Rinnstein, Leipzig
und Berlin 1906 (Bd. 3), (A10, S. 123)