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Arbeiterliedarchiv
Lancken
Lied für den dänischen Untertan, an seines Königs Geburtstags zu singen

1. Heil Dir, dem liebenden
Herrscher des Vaterlands
Heil, Christian, Dir!
Fühl in des Thrones Glanz
Die hohe Wonne ganz,
Vater des Volks zu sein!
Heil, Christian, Dir!

2. Nicht Roß, nicht Reisige
Sichern die Steile Höh'
Wo  Fürsten stehn.
Liebe des Unterthans
Liebe des freien Manns
Gründen, den Herrscherthron
Wie Fels im Meer.

3. Heilige Flamme glüh,
Glüh und verlöse nie
Fürs Vaterland!
Wir aber stehen dann
Muthig für einen Mann,
Kämpfen und bluten gern
Fürs Vaterland.

4. Sei noch, oh Christian, hier
Lange des Volkes Zier
Des Landes Stolz!
Eifer und Männerthat
Finde sein Lorbeerblatt
Treu aufgehoben dort
An deinem Thron.

5. Tugend und Wissenschaft
Hebe Muth und Kraft
Ihr Haupt empor.
Jede geweihte Kunst
Reife durch Deine Gunst!
Bürger Verdienst' erwärm
An deiner Brust.
Heil dir im Siegerkranz

1. Heil dir im Siegerkranz,
Herrscher des Vaterlands!
Heil, Kaiser, dir!
Fühl in des Thrones
Glanz die hohe Wonne ganz,
Liebling des Volks zu sein
Heil, Kaiser, dir!

2. Nicht Ross’ und Reisige
sichern die steile Höh,
wo Fürsten stehn: /:
Liebe des Vaterlands,
Liebe des freien Manns
gründet den Herrscherthron
wie Fels im Meer. :/

3. Heilige Flamme, glüh,
glüh und erlösche nie
fürs Vaterland!
Wir alle stehen dann
mutig für einen Mann,
kämpfen und bluten
gern für Thron und Reich!

4. Handlung und Wissenschaft
hebe mit Mut und Kraft
ihr Haupt empor! Krieger-
und Heldentat
finde ihr Lorbeerblatt
treu aufgehoben dort
an deinem Thron!

5. Sei, Kaiser Wilhelm,
hier lang deines Volkes Zier,
der Menschheit Stolz!
fühl in des Thrones Glanz
die hohe Wonne ganz.
Liebling des Volks zu sein!
Heil, Kaiser, dir!


Andere Titel: 
Text: 1. Heinrich Harries,
2. Balthasar Gerhard Schumacher,
Melodie:
Noten:
Vorlage:
Kategorie:
Zeit:
 
Geschichte / Kommentar: 

Am 27. Januar 1790 veröffentlichte der Pfarramtskandidat und Gründer des Flensburger Wochenblatts Heinrich Harries in eben seiner Zeitung ein Gedicht mit dem Titel „Lied für den dänischen Untertan, an seines Königs Geburtstags zu singen“. Als Melodie hatte er sich das englische Volkslied God save George the King“ ausgesucht. Anlass war der Geburtstag König Christians VII. von Dänemark.

In einer auf den preußischen König Friedrich Wilhelm II. umgedichteten Fassung von

Etwas später, genau am 17. Dezember 1793 erschienen genau die, eben diese Verse verkürzt und etwas umgearbeitet von einem Balthasar Gerhard Schumacher als „Berliner Volksgesang“ in den Berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen (kurz als Spenersche Zeitung bekannt) mit dem Untertitel „God Save the King“.

Dazwischen lag eine kurze Episode von Urheberrechtsstreitigkeit, allerdings ohne das es zu einem wirklichen Streit kam, auf, über das August Heinrich Hoffmann von Fallersleben genauerte Recherchierte [siehe hier] und Franz Magnus Böhme folgendes schrieb: [siehe hier].

Am 25. Mai 1795 wurde das zwischenzeitlich populär gewordene Lied im Berliner Königlichen Nationaltheater in Gegenwart des Königs gespielt. Danach wurde Heil dir im Siegerkranz quasi zu einem monarchistischen Staatssymbol. Von 1795 bis 1871 war es preußische Volkshymne, nach der Gründung des Deutschen Kaiserreiches 1871 Kaiserhymne. Es wurde bei den meisten patriotischen Gelegenheiten, wie Thronjubiläen, Geburts- und Todestage, oder dem dem Sedantag und zu Reichsgründungsfeiern gespielt.

Es war aber keine Nationalhymne im heutigen Sinne, da der monarchistische Staat bundesstaatliche aufgebaut war. Es wurde vielleicht etwas häufiger gespielt, als die anderen patriotischen Lieder mit Hymnencharakter, wie z. B. die „Wacht am Rhein“.

In der Zeit des Kaiserreichs gab es allerdings eine ganze Reihe von regionalen „Königshymnen“.
Genannt seien hier jene, die auch auf die Melodie „God save the King“ geschrieben worden waren.


Literatur
Franz Magnus Böhme, Volksthümliche Lieder der Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert, Leipzig 1895 Nr. 15, S. 11ff.
Hoffmann von Fallersleben, Unsere volksthümlichen Lieder. Verlag von Wilhelm Engelmann, 2. Aufl. Leipzig 1859
Hans Jürgen Hansen, Heil Dir im Siegerkranz. Die Hymnen der Deutschen, Oldenburg und Hamburg, 1978.
Hermann Kurzke, Hymnen und Lieder der Deutschen, Mainz, 1990.
Guido Knopp/Ekkehard Kuhn, Das Lied der Deutschen, Berlin, Frankfurt/M., 1988.
Ortwin Löwa: Rundfunksendung vom 17. Juni 1987.
Grasberger, Hymnen Österreichs.


Landeshymnen auf die Melodie „God save the King“.

Gott segne Sachsenland, (Das Sachsenlied.),
Heil unserm König, Heil! (Bayerische Hymne),
Siehe hier >

Auf die Melodie von „Heil dir im Siegerkranz“ („God save the King“):

Dass die englische Hymne die Hymne des 19. Jahrhundert war, zumindest ihre Melodie, dokumentieren auch die vielen anderen Texte, die auf sie transportiert wurden. An erster Stelle steht natürlich die preußische Übernahme der Melodie für „Heil dir im Siegerkranz“ mit dem Text von Heinrich Harres.  

Arbeiter, all’ erwacht!,
Brause du Freiheitssang – Frei nach Karl Follen,



Heil dir im Siegerkranz 2 > 


 
 
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