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Studio auf einer Reis’ (Urbummellied)

1. Studio auf einer Reis, juchheidi, juchheida,
ganz famos zu leben weiß, juchheidi, heida!
immerfort durch dick und dünn
schlendert er durchs Dasein hin.
Juchheidi, heidi, heida, juchheidi, huchheida,
juchheidi, heidi, heida, juchheidi, heida!

2. Hat der Studio auch kein Geld, juchheidi, juchheida,
ist er drum nicht schlecht bestellt, juchheidi, heida.
Manches feiste Pfäffelein
ladet ihn zum Frühstück ein.
Juchheidi, heidi, heida, juchheidi, huchheida,
juchheidi, heidi, heida, juchheidi, heida!

3. Kehrn wir in ein Wirtshaus ein,
trinken wir stets Bier statt Wein.
Alle Mädel für uns glühn,
denn wir fragen Braun, Blau, Grün!
Juchheidi, heidi, heida, juchheidi, huchheida,
juchheidi, heidi, heida, juchheidi, heida!

4. Bayrisch Bier und Leberwurst
und ein Kind mit runder Brust,
und ein Glas Krambambuli,
Donnerwetter Parapluie!
Juchheidi, heidi, heida, juchheidi, huchheida,
juchheidi, heidi, heida, juchheidi, heida!
Andere Titel: 
Text: Der Text geht auf die Oper „Preciosa“ von Carl Maria von Weber, 1820, zurück. Verfasser sind Gustav Weber und Richard Schäfer.
Melodie:

Noten: Böhme Volkst 564,
Vorlage:
Kategorie:
Zeit: 1849, 19. Jh.,  
Geschichte / Kommentar:

Das als „Urbummellied“ bezeichnete Studentenlied „Studio auf einer Reis“ wurde laut Silcher/Erk um 1849 von Schäffer geschrieben. Der Text geht auf die Oper „Preciosa“ von Carl Maria von Weber, 1820, zurück. Verfasser sind Gustav Weber und Richard Schäfer.

Die Melodie ist jedoch älter, und findet sich schon in Liedern wie „Trinken, sang Anakreon“ und „Rundgesang und Rebensaft“. Ihre große Beliebtheit seit Mitte des 19. Jahrhundert zeigt sich in der enormen Anzahl von Kontrafakturen. Das bezieht sich keineswegs nur auf das Lied „Schön ist ein Zylinderhut“. Das „Juppheidi und Juppheida“ bot sich besonders für diverse Trink-, Vereins- und Geselligkeitslieder an. Doch auch die dem Text entsprechende Wanderlust zeigt eine deutliche Motivation für mehrere Parodien.

Später wurde es von „mit kleiner Textabänderung von Turnern und Malern aufgenommen“ und dann mit anderem Text von Schulkindern gesungen. Der Anfang der Melodie gleicht dem der „Hentriette Sonntag-Polka“, komponirt 1848 v. Weißenborn in Weimar, zu der man später die Worte sang: „Traugott, laß den Affen los“!

Eine andere Kontrafaktur ist das Soldaten „Ich bin ein lust’ger Grenadier“ (EB III. 1327) dichtetet der cand. theol. Wilh. Hasse 1849 als Freiwilliger in Halle. Nachweis laut Böhme Volkstümlich Lieder Nr. 564, S. 421, in Tägl. Rundschau. Berlin, 4. April 1895.

Nach 1890 diente z.B. dem sozialdemokratischen Agitator Max Kegel für seine Lied „Sozialisten auf der Reis“. In den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts schließlich fand sich die Melodie mit dem Text „Kommunisten auf der Reis“ in den Liederbüchern der KPD wieder. Bereits 1903 schrieb Hans Ostwald die Kunden-Fassung („Ach, wie ist das Walzen schön!“).


Kontrafakturen:
Schön ist ein Zylinderhut
Sozialisten auf der Reis’ (Auf der Landpartei von Max Kegel)
Ach, wie ist das Walzen schön!;
Feuerwehr hat guten Mut



Quellen:

Ludwig Erk, Franz M. Böhme Deutscher Liederhort, Leipzig 1925, Bd. III, Nr. 1327, S. 210 besonders S. 211:
Franz Magnus Böhme, Volksthümliche Lieder der Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert., Leipzig 1895, Nr. 564, S. 421
S. 601 Nr. XI.

Diverse Liederbücher


 
 
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