Lied vom Drohnenkönig 
    
    
        
 
    
    
        1. Es war in einem Bienenstaat 
    
    
        Ein edler Drohnenkönig,  
    
    
        Der leckte Honig früh und spat,  
    
    
        Hatt’ Helfer gar nicht wenig.  
    
    
        Er nipp’t herum, er tippt’ herum,  
    
    
        Er macht nichts als Summ und Brumm.  
    
    
        :,:Der König, der war gar nicht dumm,  
    
    
        Der feiste Drohnenkönig. :,.  
    
    
        
 
    
    
        2. Da wurden auch die Bienen klug,  
    
    
        Und sprachen: „Drohnenkönig!“ 
        
 
    
    
        Du frißt’st zwar Honig grad genug,  
    
    
        Doch schaffst du viel zu wenig.  
    
    
        Wir summen Dir auf dein Gebrumm,  
    
    
        Wir pfeifen auf dein Gaudium – 
 
    
    
        :,: Wir Völker sind nicht mehr so dumm,  
    
    
        Du fauler Drohnenkönig! :,:  
    
    
        
 
    
    
        3. Die Bienen spießten kurz und gut  
    
    
        Den edlen Drohnenkönig,  
    
    
        Verzehrten ihren Zuckerhut  
    
    
        Und hatten nicht zu wenig.  
    
    
        Sie brachten all’ die Sippschaft um,  
    
    
        Da half kein Summ, da half kein Brumm,  
    
    
        :,: Die hatten halt kein Christenthum,  
    
    
        Du armer Drohnenkönig. :,:  
    
    
        
 
    
    
        Demokratisches Liederbuch, 1895  
    
      
    
        Lied vom Drohnenkönig 
    
    
        
 
    
    
        1. Es war in einem Bienenschlag  
    
    
        Ein edler Drohnenkönig,  
    
    
        Er schaffte nichts den ganzen Tag,  
    
    
        Fraß Honig gar nicht wenig.  
    
    
        Er nippt herum, er tippt herum,  
    
    
        Und machte nichts als brumm, brumm, brumm  
    
    
        Der König, der war gar nicht so dumm.  
    
    
        Der edle Drohnenkönig.  
    
    
        
 
    
    
        2. Da wurden einst die Bienen klug  
    
    
        Und sprachen: „Drohnenkönig,  
    
    
        Du frisst zwar Honig grad genug,  
    
    
        Doch schaffst du viel zu wenig.  
    
    
        Wir summen die auf dein Gebrumm  
    
    
        Und pfeifen auf dein Gaudium,  
    
    
        Wir Bienen sind nicht mehr so dumm,  
    
    
        du edler Drohnenkönig!“ 
 
    
    
        
 
    
    
        3. Die Bienen waren schnell bedacht,  
    
    
        Verjagten ihren König,  
    
    
        Und fraßen, was sie heimgebracht  
    
    
        Und hatten nicht zu wenig.  
    
    
        So ging man mit dem Fresssack um,  
    
    
        Es half alles nichts sein Summ und Brumm,  
    
    
        Sie hatten halt kein Christentum.  
    
    
        Du edler Drohnenkönig!  
    
    
        
 
    
    
        Schoof, S. 60f.:  
    
    
        Männerchor von Karl Cizek  
    
      
    
        Geschichte / Kommentar: 
 
    
    
        
 
    
    
        Ein Gleichnis von Ludwig Pfau aus dem Jahr 1849, 
        das für sich selber spricht. Er schrieb es auf die Melodie: 
        „Der Gott der Eisen wachsen ließ“ mit dem Hinweis: 
        „aber in etwas beschleunigtem Tempo“.Die 
        österreichische Version weicht nicht nur im Titel etwas von der 
        deutschen ab („Bienenschlag“ statt 
        „Bienenstaat“).  
    
    
        
 
    
    
        
 
    
    
        
 
    
    
        Quelle:  
    
    
        Demokratisches Liederbuch zum Gebrauch der 
        Volksvereine, Hrsgg. von einer Kommission des Demokratischen Vereins in 
        München, Verlag von Robert Lutz, Stuttgart, 1895. Nr. 25, S. 28.  
    
    
        Konrad Beißwanger, Freie Klänge, 
        Nürnberg o.J. (ca. 1900), Nr. 3, S. 8.  
    
    
        Konrad Beißwanger, Stimmen der Freiheit, 
        Nürnberg 1901, S. 253 
    
    
        Heinrich Schoof, Österreichisches Proletarier 
        Liederbuch, 7. umgearb. Aufl. (116.-125. Tsd.)Jubiläumsausg., Wien 
        1923 (Lammel Bibl. Nr. 235), S. 60f.  
    
    
        
 
    
    
        
 
    
    
        Arbeiterlied der SPD zwischen 1918 und 1933 
        (alphabetisch)  
    
    
        Lieder-Buch des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold. 
        Herausgegeben im Auftrage des Bundesvorstandes Für das 
        Reichsbanner Verlegt durch j. H. W. Dietz Nachfolger, Berlin, ca. 1926, 
        Nr. 69, S. 78.  
    
    
        Verfassungs-Lieder. Liederbuch Schwarz-Rot-Gold, 
        Verlag: Paul Schmidt, Berlin N 54, Zehdenicker Str. 5, Tel. Norden 
        9394, s. 16.