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Fünf Söhne (fief sön) - 2

3. Wan se up den kerkhof quam
se reip got sinen hemmelschen vader an
und bedet al mit Flite,
dat er got wolde de sunde vorgeven
und halen en in sin rike.

4. De sundags missen sint wol gut
wan man se horet ton ende ut
und bedet al mit vlite:
das uns got wolde de sünde vergewen
und halen uns in sin rike.

Bd. 2, S. 290
118. fünf Söhne.
Liederhdschr. aus Westfalen S. 55.




Version nach Paul Alpers, Die alten niederdeutschen Volkslieder,

Fünf Söhne.
Ich hebbe se nicht up de Schoolen gebracht,

Se gaent nicht spellen up ver Straten,
ick hebbe se up de wilden See gesandt,
eren levesten Vader  to soken.

2. Dat eine starf den bitteren Doit,
dat ander starf van Hunger so grot,
dat drüde word gehangen,
dat verde bleef up de wilden See dot,

3. Wan se up den Kerkhoff quam,
se reip Gott, , sinen hemmelschen Vader, an
und bedet al mit Flite,
dat er Gott wolde de Sünde vorgeven
und halen en in sin Rike.

Harthausens westfälische Liederhandschrift (16. Jh., angeblich in Donaueschingen) z. T. abgedruckt in Mones Anz. f. Kunde der teutschen Vorzeit 7 (1838), S. 72ff. In der 1. Str. fehlt zu Anfang eine Zeile. Uhl. ergänzte: Ik hebbe vyf leve Söneken hat. Eine angehängte moralisierende 4. Str. lautet:

De Sündagsmissen sind wol gut,
wan men se hoert ton Ende ut
und bedet all mit Flite,
dat uns Gott wolde de Sunde vorgeven
und halen uns in sin Rike.




Version nach Kretzschmer:

Der böse Vormund
Norddeutsch

Ich hev se nich up de Scholen gebracht.
Ik hev nich einmaol över se gelacht,
sie konnten nich spelen op de Straten.
Ik hev se up de wilden See gesandt,
eren levesten Vater to söcken.

2. Dat eine star den bidderen Teith,
Dat andre starf vor Hunger so grot,
Dat drüdde werde gehanden,
Dat verde blef up de wilde See doth,
Dat veste flot achter dem Lande.

3. Wann he uf den Kerkhor quam,
He reip Gott sinen himlischen Vater an,
Un bedet all mit Flite,
Date m Gott wolde de Sünde vergeven,
Un holen en in sin Ricke.



Quelle:
A. Kretzschmer (Zuccalmaglio), Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen, Berlin 1838, Nr. 50, S. 83f.
Ludwig Erk, Franz M. Böhme Deutscher Liederhort, Leipzig 1925, Bd. I, Nr. 188a, S. 577f.
Paul Alpers, Die alten niederdeutschen Volkslieder, Hamburg 1924 (Quickborn Verlag) S. 74 und S. 224f.
Ludwig Uhland, Alte hoch- und niederdeutsche Volkslieder mit Abhandlung und Anmerkungen, Stuttgart und Berlin. Bd. 1 (Buch 1-3), o. J., S. 175


Disco:
Liederjan: Mädchen, Meister, Mönche. TIM 1998. LC 05057.





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