Genossenschaftliches Jubiläumslied.  
    
    
        
 
    
    
        1. Wir haben das Vierteljahrhundert erreicht 
        – juchhe!  
    
    
        Das ist im Konsumverein gar nicht so leicht 
        – o je!  
    
    
        Doch heut laßt uns feiern ein 
        fröhliches Fest,  
    
    
        Bei dem man die Sorge anderswo läßt!  
    
    
        :,: Juchhe, juchhe, juchhe  
    
    
        fünf und zwanzig Jahre. :,:  
    
    
        
 
    
    
        2. Wir haben nicht etwa vertrödelt die Zeit, 
        - juchhe!  
    
    
        Nein, unsre Ideen, die schweifen sehr weit, - 
        juchhe!  
    
    
        Die Mitglieder aber, potz sapperment!  
    
    
        Die sehn nur nach recht hoher Dividend’.  
    
    
        :,: Juchhe, juchhe, juchhe  
    
    
        Hoher Dividende! :,:  
    
    
        
 
    
    
        3. Und dabei gebrauchen sie kecklich ihr Recht, - 
        o je!  
    
    
        Zu finden, die Ware sei teuer und schlecht, - o 
        je!  
    
    
        Der Limburger stinke, das Brot sei zu klein  
    
    
        Im Pfeffer sei Dreck und die Butter nicht rein!  
    
    
        :,: O je, o je, o je!  
    
    
        Dreck auch im grünen Tee! :,:  
    
    
        
 
    
    
        4. So geht das Lamento jahrein und jahraus, - ja 
        ja!  
    
    
        Und in der Versammlung da kommt dann, o Graus 
        – ja ja!  
    
    
        Die Meinung zutage, daß gar nichts wir 
        sin’,  
    
    
        Man kauf’ bei den Krämern viel besseres 
        in!  
    
    
        :,: Ja ja, ja ja, ja ja!  
    
    
        Die Klugen, die sind schon da! :,:  
    
    
        
 
    
    
        5. Der vorstand indessen erkennt seine Pflicht, - 
        juchhe!  
    
    
        Teils hört er die Reden, teils hört er 
        sie nicht – juchhe!  
    
    
        Dann wünscht er sich wohl als befreiende Tat  
        
    
    
        Die Klugen hinein in den Aufsichtsrat!  
    
    
        :,: Juchhe, juchhe, juchhe!  
    
    
        Dann werden sie stille! :,:  
    
    
        
 
    
    
        6. Und alles dies hat im voraus ja gewusst – 
        a ha!  
    
    
        Der Vorstand, auch hat er daran seinen Verlust 
        – o ha!  
    
    
        Zu Weihnacht, wenn alles sich günstig 
        gemacht,  
    
    
        Wir ihm selbstverständlich viel Geld 
        eingebracht!  
    
    
        :,: Ja ja, ja ja, ja ja!  
    
    
        Lob, Preis und Dank, a. a! :,:  
    
    
        
 
    
    
        
 
    
      
    
        Geschichte / Kommentar: 
 
    
    
        
 
    
    
        Ein Lied aus dem Genossenschaftlichen Liederbuch 
        von Heinrich Kaufmann aus Hamburg im Jahr 1910. Geschrieben wurde das 
        Lied eines unbekannten auf die Melodie „Es ritten drei Reiter zum 
        Tore hinaus“.  
    
    
        
 
    
    
        
 
    
    
        
 
    
    
        siehe auch:  
    
    
    
    
        
 
    
    
        
 
    
    
        Quelle:  
    
    
        Genossenschaftliches Liederbuch. Band 1: Deutsche 
        Volkslieder und Genossenschaftslieder. Zusammengestellt und 
        herausgegeben von Heinrich Kaufmann (Generalsekretär des 
        Zentralverbandes deutscher Konsumvereine). Verlagsanstalt des 
        Zentralverbandes deutscher Konsumvereine von Heinrich Kaufmann & 
        Co., Hamburg 1910, Nr. 65, S. 69f. 
    
    
        
 
    
    
        
 
    
    
        Andere Liederbücher in Verbindung mit 
        „Genossenschaft“ 
 
    
    
        Johann Most, Neuestes Proletarier-Lieder-Buch von 
        verschiedenen Arbeiterdichtern, 3. verbesserte Aufl., Druck und Verlag 
        der Genossenschafts-Buchdruckerei Lindenstraße Nr. 9, Chemnitz 
        1873,